Von 0 auf 5300 M.ü.M.
14.08.2023Nach zwei Wochen, wie siamesische Zwillinge unterwegs zu sein, ist eine Beziehungskrise wohl ganz natürlich. Man lernt viel im Umgang miteinander und, wie wichtig es ist, sich täglich auszusprechen und eine gute Kommunikation zu pflegen. Wie zwei ausgesante Jünger kamen Andrea und ich uns vor, die zusammen durch dick und dünn gehen. Zusammen finden wir vor Gott jedes mal Gnade für einander und können bei unserem himmlischen Vater neue Kraft tanken.
Denn Kraft brauchen wir auf diesem Einsatz definitiv. Ehe wir es fassen konnten standen wir mit ein paar anderen Freunden von Quito auf dem Vulkan Cotopaxi. Über Stock und über Stein hopsen wir neben dem Gletscher auf 5300 Meter über Meer herum. Wir konnten nur staunen, wie wunderschön Gottes Schöpfung ist.
Nach einem Krafttraining und Bergen von Früchten zum Frühstück waren wir bereit für den ersten Tag der Copa - das internationalen Unihockey Turnier von Südamerika. Improvisieren ist wohl der Titel der Planung, denn einen geregelten Ablauf kennt man hier eher nicht. Es ist wirklich eindrücklich, wie es auch so funktioniert und nicht alles den Schweizer Standards entsprechen muss.
Andrea und ich waren die Schiedsrichter, was für mich ziemlich eine Herausforderung war, denn ich habe noch nie wirklich gepfiffen. Wenn man das Spiel beobachtet und sich denkt, "wauw da gibt's schon viele Stockschläge, der Schiri sollte echt mal pfeiffen" und man realisiert, ups - das bin ja ich... Doch auch trotz einiger - im Nachhinein lustigen Situation - waren alle Spieler sehr dankbar und akzeptierten unsere Entscheidungen.
Am Abend gab es einen Pizzaplausch und eine Runde Jassen, bei der Schweizer Missionarsfamilie, deren Türe offen standen für jedenmann- und frau.
Der Schiedsrichterspass ging auch heute weiter, als Andrea und ich einen Pfeiffmarathon zurück legten. drei Spiele von je 3x20 Minuten. Das war schon nicht ohne. Eine Powerbreak mit dem Wort Gottes und Bananen stärkte uns. Von den drei Ländern, die an der Copa vertreten war, belegten unsere Freunde aus Peru den dritten Platz. Im Finale gewannen die Brasilianer gegen Ecuador.
Gefeiert wird dies am Abend mit * Trommelwirbel * Pizza!!! Schön, dass wir uns in dieser Pizzeria schon nach vier Tagen als Stammkunden bezeichnen können und Rabatt erhalten.
Das letzte Mal konnten wir beim peruanischen Team vorbei gehen und uns von allen verabschieden. Denn über den ganzen Einsatz, der letzten drei Wochen, waren wir mit diesen Menschen unterwegs. Zusammen zu leben, gemeinsame Trainings und viele andere Erinnerungen verbinden uns und beim Abschied sorgte dies für feuchte Augen.
Wir sind Gott sehr dankbar für die unheimlich wertvolle Zeit und legen alle diese Menschen in seine Hand.
Am nächsten Tag ging es weiter mit Verabschiedungen, denn nach dem Gottesdienst trennten sich auch die Wege von Andrea und mir. Versorgung, Jüngerschaft, neue Freundschaften, Gastfreundschaft, Zeugnisse von Menschen, Natur und viel Unihockey, dies gehört alles zu den Dingen, die wir erleben durften.
Gott ist gut - immer, und immer - ist Gott gut
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