Drei Länder, zwei Grenzen, ein Bus
25.08.2023Die Fahrt mit dem Bus von Bujumbura in Burundi über Ruanda nach Uganda war ein echtes Abenteuer. Mehr dazu und wie der erste Trainingstag in Uganda verlief, findest du in diesem Blog.
22.08.2023
Um 05:15 klingelte der erste Wecker. Uns stand ein Tag im Bus bevor. Nach Tee und Toastbrot wurden wir vom Bischof und zwei Taxis abgeholt und zur Bushaltestelle gebracht. Schon auf dem Weg dorthin hatten wir die erste Panne. Das eine Taxi stand plötzlich still und wollte nicht mehr anspringen: Überhitzung. Für den Taxifahrer war das anscheinend keine grosse Überraschung. Er holte Kurzerhand den Wassertank aus dem Kofferraum, leerte etwas über den Motor und in den Kühler und weiter ging die Fahrt. Beim Bus wartete schon das zweite Problem auf uns. Der Bus, den wir gebucht hatten, war zu klein für all unser Gepäck. So mussten wir den grösseren eine Stunde später nehmen. Dafür hatten wir die Möglichkeit, uns den lokalen Fleischmarkt anzusehen. Wir verliessen Bujumbura also nicht wie geplant um sieben Uhr, sondern um acht. Die Fahrt war sehr eindrücklich. Wir fuhren durch das Gebirge von Burundi, welches wunderschön grün mit unzähligen Palmen und Bananenbäumen gefüllt ist. Immer wieder sahen wir kleine Bäche, die sich durch die Landschaft schlängelten. Doch die Umstände, in denen die Menschen dort leben, sind erschreckend. Überall standen kleine Hütten aus Backsteinen oder Lehm. Davor sassen Mütter mit ihren Babies auf dem Boden. Weit und breit gab es keine Anzeichen von Strom oder fliessendem Wasser. Ältere Kinder und Erwachsene arbeiteten in den Hängen auf ihren Feldern. Dies so hautnah mitzuerleben, während wir in unserem Reisecar mit riesigen Koffern unterwegs waren, fühlte sich schon sehr unreal an und machte uns nachdenklich.
An der Grenze stiessen wir erneut auf Widerstand. Nachdem wir aus Burundi ausgereist waren und alle unsere Koffer bereits zwei Mal durchsucht wurden, mussten wir in Ruanda erneut den ganzen Koffer leeren und alle Plastiksäcke abgeben, da dies anscheinend in diesem Land nicht erlaubt ist. Als wir unsere Visa zeigten, welche wir von der Schweiz aus online beantragt haben, kam der nächste Schock: Obwohl das Visum für drei Länder ausgestellt wurde (Uganda, Kenia und Ruanda), ist es nur gültig, wenn wir durch Uganda einreisen, da wir über sie bezahlt haben. Trotz langen Diskussionen in drei Sprachen kamen wir nicht weiter. Erst als wir unsere Euros und Schweizerfranken mühsam tauschten und uns ein Transitvisum für je 30 Dollars kauften, liessen sie uns weiter. Das ganze Prozedere dauerte nicht weniger als zweieinhalb Stunden. Glücklicherweise wartete unser Bus geduldig auf uns und so ging die Fahrt weiter. In Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, mussten wir planmässig umsteigen. Auch das war ein kleines Abenteuer, zu acht mit unseren elf Gepäckstücken den richtigen Bus zu finden. Doch dank unseren Teammitglieder aus Kenia klappte alles und wir fuhren abends um sieben los in Richtung Kampala. An der ugandischen Grenze lief dann alles wie am Schnürchen. Doch bis Kampala waren es noch einmal sechs Stunden Fahrt. Ziemlich erschöpft erreichten wir am nächsten Morgen um sieben den Busbahnhof in der ugandischen Hauptstadt.
23.08.2023
Wir kamen um sieben Uhr morgens in Kampala an. Der nationale Koordinator Andrew holte uns wegen des Verkehrs mit zwei Stunden Verspätung am Busbahnhof ab. In seinem übervollen Auto fuhren wir zum African Village Hotel. Bei jeder Bodenschwelle hüpfte das Gepäck und Jonas Kopf an die Decke. Trotzdem erreichten wir unsere Unterkunft sicher. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool assen wir mit den Kursteilnehmenden zum ersten Mal zu Mittag. Das Mittagessen war sehr gut! Danach folgte ein Kennenlern-Spiel, das gar nicht so einfach war, wie gedacht. Auf den beiden Basketballfeldern führten wir unsere erste Trainingseinheit durch.
Wir teilten die Gruppe in Anfänger und Advanced auf. Die Teilnehmer waren von Anfang an sehr begeistert und wir trainierten fleissig. Sämi erzählte uns beim Powerbreak etwas über die Aufgabe des Leiters in einem Team. Nach leckerem Kuchen, Cookies und Würstchen, ging es weiter mit der zweiten Lektion. In dieser wurde in beiden Teams grösstenteils gespielt. Der Ehrgeiz wurde das erste Mal so richtig geweckt und in der Advencedgruppe konnte man deutliche Fortschritte zum vorderen Kurs vor einem Jahr sehen. Nach dem Traning ging es wieder ab ins Pool für einige. Das Abendessen war super und in der Abendsession erzählte uns Sämi etwas über die Ziele und Arbeitsfelder von Floorball4all. Gemeinsam liessen wir den Abend ausklingen und das Team ging eher früh schlafen, um die letzte, wilde Nacht nachzuholen
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