Wachsende Unihockey-Arbeit in Tansania
03.08.2024Nachdem wir uns und die Arbeit von floorball4all am Montagabend vorgestellt hatten, waren im Abendprogramm vom Dienstag die Teilnehmenden an der Reihe, ihre lokalen Unihockey-Projekte vorzustellen. Dafür sassen sie erst in ihren Projektgruppen zusammen, sodass wir dann von 11 (!) Gruppen / Kurs-Teilnehmenden hören durften, was sie bereits mit Unihockey bei ihren Kindern und Jugendlichen bewegen konnten und immer noch können. Vor einem Jahr war bereits ein Einsatzteam in Mbeya und rüstete damals vier Projekte mit Unihockey-Sets aus. Für die restlichen Teilnehmer:innen gab es jeweils einen Stock und ein Ball mit nach Hause. Es ist eindrücklich zu sehen, was aus diesem ersten Samen in nur einem Jahr bereits entstehen konnte!
Der Mittwoch stand zuerst ganz im Zeichen des Themas «Schuss». Während bei der Frauen-Gruppe sowieso viel Freude da war, verfeinerten die Männer teils bereits ihre individuelle Schuss-Skills. Nebst theoretisch vermitteltem Wissen unsererseits, wurde auch viel in Übungen und Spielformen praktisch umgesetzt. Nach einem typisch tansanischen Mittagessen (wir assen Ugali, ein ostafrikanisches Maisbrei-Gericht) teilten wir die Teilnehmenden in drei Gruppen ein. In zwei Workshops vertieften wir (Severin brachte ihnen das Goalie-Dasein näher, Jonas erklärte als Schweizer Schiedsrichter die grundsätzlichen Regeln und die Schiedsrichter-Arbeit) zwei wichtige Unihockey-Positionen, während an einem dritten Posten in einem Small Game hauptsächlich Spielfreude ausgelebt wurde.
Für den Abschlussabend vom Kurs in Tansania putzen sich die Teilnehmenden raus, es gab das typisch tansanische Festessen Pilau (ein exotisch gewürztes Reisgericht) und für die Diplomfeier verschoben wir in die grosse Chapel auf dem Gelände. Zum Start gab Sämi ein paar Gedanken weiter zum Unihockeyball und welchen Wert das kleinste Spielgerät unserer Sportart besitzt. Anschliessend namen die Kurs-Teilnehmenden voller Freude ihre wohlverdienten Diplome entgegen, sodass wir dann zuerst die Schweizer und folgend die tansanische Landeshymne sangen. Im Allgemeinen war der Abend geprägt von viel Lebensfreude, inbrünstigem Gesang und fünf neu verteilten Unihockey-Sets für lokale Projekte.
Zum Kursabschluss stand am Donnerstagvormittag das traditionelle Turnier an. Nach kurzfristigen Planänderungen, dass wir dieses statt in der Chapel auf dem Rasen draussen veranstalteten, war es eine grosse Freude und alle Beteiligten hatten riesen Spass! Es wurde gefightet, von den «Tansis» die Spiele als Schiedsrichter geleitet und als Finale konnte das Gewinner-Team gegen das Team Schweiz antreten. Dieses entschieden wir trotz ungewohnten Bodenverhältnissen für uns.
Im Anschluss putzten wir die Räumlichkeiten, assen ein letztes Mal alle zusammen und schlossen den Kurs voller Dankbarkeit und dennoch auch mit einem Abschiedsschmerz ab.
Am Nachmittag, nachdem die Teilnehmenden ihren Heimweg antraten – für die bedeutete dies einen 30 Minuten Weg, andere sind bis 24 Stunden (!) unterwegs –, gab uns Severin einen Einblick in ihre Arbeit der Kirche, zeigte uns die Autogarage und das Spital, und führte uns zu einer nahe gelegenen Kaffeeplantage. Dort assen wir anlässlich des Schweizer Nationalfeiertags ein leckeres Burger-«Znacht» und genossen den schönen Sonnenuntergang wie auch die Gemeinschaft mit ein paar einheimischen und prägenden Schweizern sehr.
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