Nach einer zweitägigen Reise in den Norden von Haiti sind wir heute zum ersten Mal seit Sonntag wieder online.
Nachdem wir am Sonntagmorgen den Gottesdienst in der Kirche der Heilsarmee besucht hatten, fuhren wir nach einem Schnellimbiss im Guesthouse los. Chauffeur war Tervens, ein Unihockeytrainer aus Port au Prince. Nach der ungefähr dreistündigen Autofahrt mit einem Abstecher in Pont Sandé bei Freunden von Silvaine erreichten wir Gonaïves.
Wir wurden vom Captain Lecompte und seiner Familie beherbergt. Sie sorgten sehr gut für uns und obwohl der Platz etwas eng war, der Strom immer mal wieder ausfiel, die Mücken uns um die Ohren schwirrten und wir das Wasser für Dusche und WC im Garten aus der Leitung pumpen mussten, fühlten wir uns wohl. Es war ein gutes Erlebnis, mal mit etwas einfacheren Verhältnissen klarzukommen. Nur beim Essen wurde nicht gespart. Es gab so grosse Berge von Reis, dass man ein Team von doppelter Grösse damit hätte versorgen können. Dass wir nicht alles essen konnten, war aber nicht weiter schlimm, es wurde einfach bei der darauffolgenden Mahlzeit wieder aufgetischt.
Am Montagnachmittag machten wir ein zweistündiges Kindertraining, das den Leuten vor Ort einen ersten Einblick ins Unihockey geben sollte. Es gab ein kindergerechtes Aufwärm-Spiel, darauf folgten eine Einführung mit Stock und Ball, ein paar Übungen und schlussendlich spielten wir noch eine ganze Weile. Die neue Sportart fand grossen Anklang bei jung und alt und auch uns bereitete die Einheit im Freien Spass.
Am Montagmorgen reisten wir nach einem reichhaltigen Frühstück wieder ab. Unterwegs machten wir einen kleinen Ausflug zum Palais aux 365 Portes, den Henri Christophe 1er, Präsident und König von Haiti vor 2 Jahrhunderten zu erbauen begonnen, jedoch nicht fertiggestellt hatte. Bis heute fehlt ihm das Dach.
Dann ging es durch die Dörfer und über Schotterpisten zurück auf die grosse Strasse, die nach Süden führte. Bevor wir Port au Prince erreichten, bogen wir zu einem schönen Strand ab, wo wir den Nachmittag am Meer verbrachten.
Sicher fuhr uns Tervens bis vor die Haustüre des Guesthouses. Irgendwie freuten wir uns dann schon über die frisch geputzten Zimmer, das fliessende Wasser und das W-Lan.